BMW Days 2008

Wie aus einer kleinen Idee ein geniales Wochenende werden kann, haben Micha und ich vom 4-6.7.08 erlebt. „Wollen wir nicht mal zu den BMW Days?“ Die finden 1 x im Jahr in Garmisch Partenkirchen statt. Das ist mal locker ein Ritt von 850 km von Tostedt aus. Eine Stecke wollten wir fahren ( zurück), hin ging es mit dem DB-Autoreisezug. Das Wochenende rückte näher, der Wetterbericht wurde zusehens schlechter. Nur der Samstag hatte eine recht sonnige Vorhersage. Das Gute war, dass es nicht sooo heiss werden sollte.

 

Also, Donnerstag Abend nach Altona. Nein, es wird nicht regnen, ich muss kein Regenzeug anziehen. Es hat auch nicht geregnet, es hat geschüttet. 500m vorm Elbtunnel hat es uns erwischt. Also doch anplündern, wenn auch nur für 4km. In Altona angekommen, hieß es warten, zwischendurch am roten Häuschen kurz eingecheckt. Wir waren doch überrascht wie viele Biker auf dem Zug wollten. Z.B. ein ganzer Trupp aus Dittmarschen, die schon vor der Verladung ein 5-Liter Fass „entsorgt“ hatten. Dann das Einladen. Der schlaue Biker baut vor und informiert sich.

 

·         Wie geht das?

·         Machen die das richtig?

·         Reicht der Seitenständer?

·         Fällt das Ding um?

·         So ich wirklich?

 

Es geht alles recht zügig, der Seitenständer reicht, die DB-Jungs scheinen doch recht kompetent zu sein. Wichtig ist an der Stelle, dass man sich ruhig 2 Riemen mehr geben lässt ( zum verlängern). Diese Riemen bringt man selbst am Moped an, damit wir das Gerät dann am Wagen verzurrt. Die Riemen hinten am Fussrasten- halter und vorn möglichst weit oben an der Gabel anbringen.  Bei der K1200 ist es vorn nicht so einfach, ging dann aber doch.

Um 21:45 fährt der Zug dann in die Nacht. „Der nimmt jede Weiche mit, der schaukelt, das Ding bleibt nie stehen, morgen liegen alle Mopeds flach, garantiert“. Das sind Gedanken, die mich in der Nacht vom Schlafen abhalten. Das liegen im „Talgo“ ist schon was für Hardcore-Bahnfans. Zu denen zählte ich mich noch nie. Der Tipp eines Mitfahrers, eine halbe Schlaftablette zu nehmen, kommt zu spät, weil erst am nächsten Morgen.

 

Wir haben jedenfalls entschieden, dass wir beim nächsten Mal ( dann noch eine K1200 mehr) mit dem Anhänger fahren.  Geht genauso schnell und spart Geld.

 

Also, wir sind in München, 16 Grad, wolkig, aber die Frisur sitzt. Zuerst mal wollen wir was zwischen die Zähne. Rauf auf die A9 bis Holzkirchen. Da gibt es den ersten Tankstop und  in einem Cafe, Eier mit Speck. Da es leicht anfängt zu tröpfeln, ziehen wir unsere Regensachen an, die wir dann natürlich nicht brauchen. Ab da regnet es nicht mehr. Wir sind von Holzkirchen über Bad Tölz (B13), Lengries zum Walchensee gefahren. Wenn es auch grau war, ist die Strecke prima zu fahren. Zum Walchensee gehts über eine Mautstrasse. Hier hat ein Waldbauer eine Einnahmequelle für seinen Forstweg entdeckt. Sind halt doch ein räuberisches Bergvolk da unten. 3,- pro Moped ist auch schon grenzwertig. Vom Walchensee gings dann querbeet nach Bad Kohlgrub. Wir hatten über www.Hotel.de , das Maximilian gebucht. Das Maxi ist ein Wellnesshotel, dass im Kurgebiet liegt. Wir waren dort fast allein ( insgesamt nur 4 Gäste in der ersten Nacht) und damit Sauna und Pool für uns. Der Ausblick bei Frühstück hatte was von Fototapete, war aber real, einfach genial, die Berge. Die Leitung war sehr bemüht um uns. Das Maxi ist echt zu empfehlen. Zimmer prima, Frühstück auch. Ich habe mich echt wohlgefühlt. Wir sind am Freitag dann natürlich noch nach Garmisch auf die BMW Days.

 

Alles top durchorganisiert. Mann konnte ( Frau auch) alle Motorräder ausprobieren, inkl einer Motocrosstrecke und Outdoorstrecke. Es wurde geführte Touren angeboten, Stunt- und Modenschau wurden auch gegeben. Eines hat uns letztlich doch etwas enttäuscht. Weit und breit keine Händler. Micha hatte extra 2 leere Koffer mit und wollte einkaufen. Ausbeute waren 2 Caps und 2 Halstücher. Die Orga muss sich mal auf den Harley Days in HH umschauen, was die Händler da machen. Bemerkenswert waren die vielen kleinen Zelte und vor allem die Biker aus Italien. Ist schon klasse zu sehen, wie sich 2 von denen über eine Entfernung von 1,5m so unterhalten, dass der Rest vom Parkplatz gleich die italienische Aussprache lernen kann. O-Ton Klaus " Alter, mach den Kopf zu" . Freitag Abend retour zum Hotel, duschen, umziehen und in den "Ratskeller". Auch sehr zu empfehlen, lecker Schweinebraten für Klaus ( Standartessen...braucht der Körper) und 2 dunkle Bier. Die Bedienung hatte nur die Bratkartoffeln von Micha nicht auf der Rechnung. Das waren dann eben Kartoffel ohne Brat. Dafür ging die 2te Runde "Holzfaßobstler" aber aufs Haus. Mittlerweile wissen wir auch wo es diesen Stoff gibt.

 

Samstag morgen strahlt der Himmel in blau/weiß. "Heute fahren wir". Schnell die Karte studiert und den Fernpass ausgewählt. Das geniale da unten ist, dass man einfach in eine Richtung fährt, egal. Die Strecken sind einfach immer top. Die Fotos & Route findet ihr gleich hier. Wir sind nach Garmisch gefahren und von dort über die B23 und 187 Richtung Nassereith. Dort dann die 189 nach Telfs. In Telfs sind wird kurz auf einen Kaffee ins Hotel "Interalpen". Ganz feudaler Kasten, da ist sogar die Einfahrt zur Tiefgarage holzvertäfelt. Kein Spruch, hinfahren. 2000qm Spa ( daas hat nichts mit der Rennstrecke in Belgien zu tun) und riesiger Pool. Weiter gings über Leutasch nach Mittenwald und zurück nach Garmisch. Eine super Tour, nur etwas kurz.

Dann noch mal zu BMW. Jetzt war die Hütte richtig voll. 34Tausend sollen es gewesen sein, aber immer noch keine Händler. Also nix Carbon oder neue Jacke ( die haben bei den Preisen aber auch einen an der Waffel --> die Jacke sollte für 650,-- über den Tisch gehen--> "die können sie zu Hause bei Ihrem Händler bestellen", so die Maus vom BMW Promotion Team). Na klasse. Wir waren uns dann einig, den Abend wieder im Ratskeller ausklingen zu lassen. Der Sonntag war mit schlechtem Wetter vorhergesagt. Nix da. Sonne, blauer Himmel. Wir hatten uns vorgenommen per Moped nach Hause zu fahren. Bad Kohlbruch war wegen Trachtenzumzug gesperrt. Wir mußten so einen Umweg in Richtung München fahren, der landschaftlich sehr reizvoll aber doch zeitinentsiv war. Erster Stop in Nürnberg. Auf den 850km nur 2 ganz kleine Schauer. Um 18:45 waren wir dann gesund und zufrieden wieder in Tostedt. Hat Spass gemacht und machen wir bestimmt mal wieder. Hier die Bilder dazu.


Die BMW Days 2015

Eine Woche nach den Harley Days in Hamburg, fanden die BMW Days statt. Wieder in Garmisch und dieses Jahr wieder mit uns. Nachdem Micha und ich 2008 schon mal vor Ort waren, wollten wir uns das Weiß-Blaue Fest mal wieder geben. Unsere Truppe war diesmal gleich doppelt so gross. Andreas und Eberhard wollten auch mit. Micha und Eberhard hatten ohnehin Termine im Friaul und sind eine Woche vorher schon mal vorgefahren. Klamotten ins Auto, Moped auf den Hänger und ab nach Italien. Andreas und ich wollten entspannt in 2 Ettappen runter. Dabei konnte ich auch gleich mal mein neues Pferd ausgibieg testen. Die K1300S ist weg, jetzt steht da eine R-1200GS Adventure vor der Tür ( siehe Bild unten) . Für alle, die sich nicht so auskennen. Das Gerät geht stark in Richtung Gehhilfe, hat aber alles an Spielereien, die der Mann im gesetzten Alter so braucht. Zum Glück hängen auch 2 riesen Koffer an dem Gerät. Insofern war das Packen entspannt. Nur das durchschlängeln im Stau muss gut überlegt sein. Vielleicht mache ich bald eine Aussenspiegelsammlung auf, quasi wie Kerben am Colt.

Die ganze Zeit trieb mich nur der Gedanke um: "Solang es nicht regnet, wird das sehr genial"   Petrus hatte dann aber eine Überraschung für uns. Es war das heißeste Wochenende des Jahres. Alles stöhnte unter der Hitze und wir saßen auf dem Moped.

Treffen mit Andreas war um 08:00 in Soltau vereinbart. Wir wollten uns nicht die Bahn antun, sondern hatten uns einen Weg über die Landstrasse ausgesucht. Nur um Hannover herum sind wir auf der A7 gewesen. Die beiden Boxer taten was sie sollten. Es wurde zunehmend wärmer, als wir Hannover hinter uns hatten. Die Ampelstops hatten was von finnischer Sauna. Alles was an den Klamotten aufzumachen war, war auf. Blast euch mal stundenlang mit dem Föhn in den Helm. So fühlte es sich an.

Hinter Göttingen wurde es langsam hügeliger, die Temperatur stieg weiter. Auch deshalb haben wir in meiner alten Heimat ( Hammelburg / Ufr) noch ein Eisstop eingelegt. Durch den Spessart ging es nach Ochsenfurt, dem Tagesziel. Das liegt etwas südöstlich von Würzburg. Der Abend klang im Biergarten aus. Schlafen ging eigentlich recht gut, wenn das Hotel auch direkt an einer Bahnlinie lag. Das Hotel streichen wir dann mal von der Liste unserer Bikerabsteigen.  Wir wollten am Freitag früh raus, um 08:00 ging es wieder auf die Strasse um die 2-3 Stunden ausnutzen, in denen uns die Sonne noch kein Loch in den Pelz brennt. 330km standen als Strecke an. Diesmal mit etwas mehr Autobahn, weil wir uns gegen Mittag mit unserer italienischen Fraktion verabredet hatten. Mein neues Navi ( BMW Navigator 5) zeigt auch das aktuelle Wetter. So konnte ich sehen, dass an der Alpennordseite ein grosses Gewitter im Anzug war. Also Gas raus und entspannt nach Süden. Das Gewitter - es hat ordentlich geknallt und geschüttet - zog nach Süden  ( Danke Petrus) ab und wir rollten gegen 11:30 in Ettal ein. Die Unterkunft war klasse, Blick aufs das Kloster, dicke Mauern ( dadurch kühl) und nur 4 Zimmer. Auspacken, duschen, umziehen und schon stand das Taxi mit Micha und Eberhard vor uns. Nach Garmisch sind es dann ca. 15 km. Dont drink an drive BMW, drum haben wir uns ein Taxi genommen.

Garmisch war schon am Freitag fest in der Hand der Blau Weißen Biker. ca. 40.000 sollen es insgesamt gewesen sein. Direkt am Eingang haben erst mal den Erdinger Truck geentert und 4 Bier gezogen. Dunkel oder hell, egal, hauptsache naß und kühl. Seit 2008 hat sich doch einiges getan. Endlich konnte Mann auch shoppen...alles was im Bereich Zubehör dealt, war vertreten. Sogar Airbrush Shirts werden verkauft. Wer es nötig hatte konnte sich auch die Haare schneiden lassen. Der Biergarten war schon recht gut gefüllt, ob im grossen Bierzelt auch Aufgüsse gemacht wurden, wissen wir nicht. Die Temperatur da drin war aber entsprechend.  Der Nachmittag war für uns voll mit Programm und der Stern brannte nach wie vor auf das lichte Haupthaar. Wir verspürten einen kleinen Hunger und wir machten einen kurzen Abstecher in den Ort, damit die Gastronomie zeigen konnte, was die Küche alles hergibt. Ich liebe es...Knödel, Schnitzel etc. Der anschliessende Eisdielentest ist positiv ausgefallen. Die hatten Eis und geschmeckt hat es auch noch.  

Oane Maß ( 1 Liter Bier im Glas) mußte jetzt noch her. Haben wir dann auch bekommen und vernichtet. Entsprechend locker klang der Abend aus. Es ging recht füh in die Heia. Für Samstag stand unsere Tour an. Wer die Daten der Tour haben wir, schreibt... Die Karte hier drunter zeigt es nur im Ansatz. Es waren 340 km durch Kurven und Berge.

Die Temperaturvorhersage ging in Richtung der 4 vor der Null, sprich 38 Grad. Egal, wir wollten fahren und Kurven ziehen. War kaum zu beschrieben. Es ging auf das Hahntennjoch und durch die tolle Voralpenlandschaft.  In Warth am Arlberg konnten wir schon mal das Urlaubshotel für den August in Augenschein nehmen.

36- 38 Grad sind auf Dauer auch nix. Wir haben dann irgendwann einen Wildbach gefunden, uns unserer Stiefel entledigt und uns etwas Abkühlung geholt. Das Hirn war vermutlich schon ein wenig weich. Anders kann ich mir nicht erklären, dass ich erst inkl Moped in den Bach fahren wollte. Trotzdem waren wir total happy. Schliesslich hätte es auch regnen können. Hat es aber nicht. Gegen 19:00 waren wir wieder an unserer Burg. Nie war eine Dusche so herrlich. Der Samstag wurde mit einem Bauernschmaus würdig zum Abschluss gebracht. Am Sonntag sollte es wieder nach Haus gehen. Eberhard und Micha sollten erst zurück zum Auto / Hänger, verladen und dann gen Norden. Andreas und ich hatten 2-3 Stunden Vorsprung und sind direkt auf die A7. Trotz drohender Gewitter ( vor und hinter uns, aber nicht über uns) haben wir gut Strecke gemacht. Wir sind um ca. 09:00 in Ettal los und waren um 16:00 wieder in Soltau. 810 km, trocken. Nach uns ging die Welt unter. Uns war es egal, wir waren wieder zurück im Norden. Unser Auto/Hänger Gespann kam gegen 21:00 in Tostedt an. Dafür war das Auto und die Ladung aber auch durch den Vorwaschgang gefahren. Nächstes Jahr machen wir das wieder. Hier noch ein paar Impressionen: