wieder nach Schottland

Alles bis zum Tag der Abfahrt / Vorbereitung (Stand Mai 2025) 

Es soll nach 5 Jahren wieder auf die Insel gehen. Einiges ist anders, vieles wird Jacky (weltbeste Sozia) aber auch vertraut sein. Was ist anders? 

Wir fahren nicht zu zweit sondern mit 6 Freunden, die alle noch nie in Schottland waren. Scheinbar haben wir genug Werbung für den nördlichen Teil von UK gemacht.  2 vom Team fahren bereits ein paar Tage früher los um noch Freunde in Ipswich zu besuchen. Das liegt in der Nähe von London, also nehmen sie auch nicht die Fähre von Illmuden. Die Fähren sind bereits alle gebucht und die neuen ETA Formulare alle abgeschickt, wir dürfen auch alle ins Land. 

Das ETA Formular kostet 12 Pfund und kann recht einfach über das Handy und der entsprechenden App schnell erstellt werden. Die Bestätigung, dass wir kommen dürfen hat bei uns ein paar Minuten gedauert. 

Das Team verspürt den Drang nach einem sog "ROADBOOK", sprich aus dem allerlei Wichtiges nachlesbar sein soll. Das hier soll es also werden.

Sowas ähnliches hatte ich bereits 2020 erstellt und ist HIER zu finden . Die Packliste muss also wieder herhalten, zumal wir alle "nur" die Motorradkoffer als Stauraum - 2020 sind wir per Auto / Hänger gefahren - zur Verfügung haben.  

Wir werden einen Tag früher losfahren, uns in NL bei Apeldoorn treffen und den ersten Abend des Tripps in einem netten Hotel starten. Nach dem Frühstück gehts am 31.7. dann noch mal ca. 120 km zum Fähranleger nach Illmuden.  Dabei müssen wir drauf achten, dass wir die V-max unbedingt einhalten. Die Herrscher über den Käse kennen da nix, wenn Du zu schnell fährst. 

 

Apropos fahren, wer fährt auf dieser Reise mit? 

     * Hoffe & seine Kurze ( Shorty ) 

     * Fritze & Spatzl (HQ von Kradmelder24)

     * Ralf und Elke

     * Jacky (weltbeste Sozia) & ich 

 

Ab 13:00 soll das Tor angeblich aufgehen. Wir haben Zeit genug, um rechtzeitig am Anleger zu sein und gespannt auf die Abfertigung zu warten. Wir bekommen das Auffahrt Ticket und auch gleich die Zimmerkarten. Auch werden wir gespannt sein, wie viele Biker mit uns auf den Pott wollen. Die erste Bürgerpflicht greift auch hier: Ruhe bewahren. Drauffahren und in Ruhe das Spaßgerät verzurren. Die kleine Tasche für 1 Nacht nicht vergessen. Keiner will in Mopedhose schlafen. Dann ist es wichtig, sich den Standort des Gefährts zu merken, erspart die Suche am nächsten Morgen. Nach dem Bezug der Kabine haben wir uns schon jetzt an der Skybar verabredet. Ziemlich weit hinten und ganz oben gibt es sicher das Ableger Bier. Wir werden einen entspannten Abend haben und dann irgendwann in die Heia gehen. Ob wir vorher das Büffet aufsuchen, entscheiden wir spontan. Genauso wie das Frühstück. Die Motivation ist sicher nicht nur vom Hunger, vor allem auch vom Seegang abhängig.  

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Die Packliste für den Tripp
Meine Schottland Packliste_2020.pdf
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Am nächsten Morgen kommt irgendwann das Anlegen in Newcastle. Das soll so gegen 09:00 passieren. Runter vom Kutter, zügig zum Häuschen in dem der hoffentlich nette Beamte sitzt, der uns nach UK reinlassen soll. Dann wirds spannend, es geht wieder in den Linksverkehr. Alle Lampen zwischen den Ohren anmachen und die Augen auf. 

 

Wir fahren erst mal in Richtung Edinburgh, in Jedburgh kommt vlt die erste Pause, die nächste an den Brücken über den Fith of Fourth, um die rote Eisenbahnbrücke zu bestaunen. Bis zur Unterkunft in Taynuilt sind es ca. 360km. Spätestens dort treffen wir auf Ute & Fritze, die aus dem Lake District zu uns st0ßen. 

Unser Castle liegt ca. 13 Miles weg von Oban. Wir müssen am ersten Tag gleich mal einkaufen. Also 4 Mann mit 8 Koffern und Liste zum shoppen. 

Planung ab Tag 2

Die (Vor-) Planung für den jeweiligen Tag gibt es eigentlich nicht. Wir haben eine Reihe von Zielen, wir wollen jeden Tag neu entscheiden wohin wir wollen. Die Ziele kommen, mit einer kleinen Beschreibung hier drunter. Der Startpunkt ist jeweils unsere Unterkunft. Einige Ziele sind "gesetzt" wie z.B. Glenfinnian, dort fahren wir auf jeden Fall hin oder dran vorbei. 

Wer die Ziele selbst anfahren möchte, kommen hier die GPX Daten. Bitte dabei bedenken , dass der Startpunkt immer unsere Unterkunft ist. Bitte anpassen 

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Sehen, was James Bond gesehen hat.
Wer den Film Skyfall gesehen hat, erinnert sich an die Stelle, an der James B auf sein Elternhaus geschaut hat. Hinter ihm stand der Aston Martin, neben ihm stand "M". Das hat steht dort zwar nicht wirklich, der Ausblick lohnt sich trotzdem
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Grab von Rob Roy.gpx
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Anreise nach Holland

30.07./ Tag 1
Die Fähre fährt erst morgen. Vorher gilt es einen Teil des Teams einzusammeln, soll heißen, dass wir die Kurze (aka Heike) und Hoffe, nebst japanischen Reisegefährt in Wolfheze (NL) treffen und dort ein nettes Hotel beziehen. Elke und Ralf auf ihrem Supersportler treffen wir morgen bei einer holländischen Niederlassung von Mäces. Dann geht’s gemeinsam zum Fähranleger

Unsere Anfahrt war unspektakulär aber auch sehr nass. Der Starkregen kam heftig aber kurz, wir konnten gar nicht so schnell in die Regenpelle, wie der Wasserpegel unsere Anzüge flutete.
15 Min später schien die Sonne und der Fahrtwind auf der A1 trocknete alles wieder gut durch.

Durch die Vergabe unserer jeweiligen Livestandorte konnten wir sehen, dass die Yamaha von Hoffe bereits am Hotel war. Wir waren 30 min später auch vor Ort.
Einchecken und was leckeres in den Magen. Die Geräte stehen sicher und kostenlos in der Tiefgarage.  

Tag 2, 31.07.

Gude Daach aus Holland. Der Blick geht immer wieder zum Wetterbericht um zu ermitteln, wann wir nass werden. Um 09:30 reiten wir vom Hotel eine knappe halbe Stunde zum Treffpunkt mit Team3(ElkeundRalf). 
Team 1 weilt bereits nordöstlich von London und wird heute in Richtung Lake District aufbrechen. 
Jedburgh wird morgen unser Treffpunkt sein um die restlichen Meilen zur Unterkunft unter die neuen Road Attac 2 zu nehmen. 

Heute ging alles ratzfatz. Team 3 war 30 min früher am Treffpunkt als gedacht. Weil das gesamte Frühstück bei Mäces ausverkauft war, machten wir uns auf die 110 km nach Ijlmuden zur Fähre.Nach10kmdurch kleine malerische Dörfer (Empfehlung), kam die A1 in Sicht. Wir waren uns schnell darüber einig, dass Holland im Straßenbau ganz weit vor DE ist. Top Straßen überall, keine einzige Baustelle auf der ganzen Strecke. 
Wir kamen im Hafen an und haben uns erst Mal eine Portion Kibbeling gegeben. 

Die Schranke an der Fähre war auf, Checkin und Zoll war in 3 Min erledigt. Nur ein weiteres Motorrad stand vor uns. Wir tummelten uns in der Warteschlange rum, ertönt der Ruf eines Warnwestenträgers, der uns motivierte doch mal aufs Schiff zu fahren. Wohlgemerkt waren wir Fahrzeug 2-4 im Schiff. Wir stehen ganz hinten, heißt das wir beim Ankommen als Erste aus dem Schiff raus-und ins Land reinkommen. 
Der Rest wird Entspannung sein.

Die Bestände von 0,0 Heiniken und anderem Nichtalk-Getränken in Skybar wurden dezimiert und wir konnten dem Dampfer beim Auslaufen zusehen. Es war ruhig, die Schaukelei hielt sich während der Nacht in Grenzen und jeder aus dem Team hat gut geschlafen. 

Tag 3, 01.07.

England empfing mit grauem Himmel und 1m Wellen. Ein großer und ebenso teuer Kaffee wurde in der amerikanischen Rösterei inhaltiert und wir hatten auch wieder Empfang vom Festland. 2 Stunden später sollte es von Board gehen. Die freundlichen Mitarbeiter wiesen uns den Weg zum Autodeck und die Mopeds mussten schnell startklar gemacht werden weil vor uns die Heckrampe bereits aufging. 

Den Wohnanhänger ließen wir noch vorfahren. Dann waren wird auf englischem Boden. Die Einreise war ebenso blitzartig wie freundlich erledigt und schon ging los mit der Linksfahrerei. Erst mal essen. Die Suche nach einer US Braterei verlief ergebnislos und wir gingen auf die Bahn nach Jedburgh. Vor dem Meeting mit unseren restlichen Teammitgliedern überquerten wir die Grenze nach Schottland. Bilder am Stein wurden gemacht, Aufkleber verklebt und weiter. In Jedburgh angekommen  konnten wir die Einfahrt zum Cafe gut erkennen, weil Team 1 winkenderweise schon vor Ort war, standen Spatzl & Fritze als doch Einweiser bereit. Großes Hallo und einige Toasts mit Ham & Cheese später ging’s weiter und Edinburgh kam in Sicht. Damit auch der Feierabendverkehr auf dem Bypass. Die Autobahn wird hier durch Kreisverkehre unterbrochen. Die spinnen, die Briten. 

In Stirling wurde der Versuch unseres Guides, die Brücke von Banockborn zu besichtigen, sofort interveniert. Für Stirling nehmen wir uns mehr Zeit. 

Zwischendurch googeln wir die Öffnungszeiten von Aldi und Lidl in Oban, schließlich wollten wir nach Eintreffen an der Unterkunft noch einkaufen. 22:00 erschien auf dem Display. Das reicht…dachten wir. Es ging in die Hügel, die schon erste Begeisterung hervorrief. 

Ein Blick in Google Maps lies dann einen Stau erkennen, der durch eine Baustelle verursacht wurde. Das Problem ist, dass an dem Freitag gefühlt jeder dort durch musste. Die haben hier oben nicht so viele Straßen. Die Vorteile von Mopeds ist nun mal, das man sich in jede Lücke werfen kann. Nicht lang überlegt und wir konnten die Ampelphase an der Baustelle gut abpassen und sind an unserer Schlange vorbei gekommen. Länge geschätzt 8-10km. 

So nun geht’s weiter und wir waren wieder motiviert. 

Die legte sich schlagartig, als wir zur Straßensperrung sahen, die uns 25 km vorm Ziel erwischte. Der U-Turn, den wir dann fahren mussten, war über 100km lang und führte uns über Loch Lommond und eine Tankstelle bei Luss.. Nach den tanken ging erst nach Garelochhead. 

Es folgten 15 km Berg- und Talbahn vom feinsten, wir hatten allerdings keinen Bock mehr, es zu genießen. 
Nach Inveraray kam uns ein Stau von biblischen Ausmaßen entgegen. Die stehen vermutlich heute noch dort. 

3 Stunden später als gedacht kamen wir an der Unterkunft an. 2 Appartements in einem älteren Herrenhaus. Renate, die Herbergsmutter empfing uns mit einen Karton Nudeln, Soße und anderem Überlebensmaterial. Wir wollten auch nicht mehr einkaufen. Tolle Betten, moderne Badezimmer, nebst Küche. Selten so gut geschlafen. Alles tutti. 

Tag 3, 02.08.

Nach der Tortur von gestern mit ca 530 km, wollten wir eine kleine Eingewöhnungstour zu fahren. Einfach 80km nach Norden. Fort William und Neptunes Staircase war das Ziel. Wer lernen will, wie Kurven gefahren müssen, sollte hier fahren. 
Das Wetter war mit 17 Grad perfekt und die 30 Min an der Schleuse von Neptune waren interessant. 8 Schleusen hintereinander inkl einem Arbeitsschiff, dass dort um ca 20 m in die Höhe gehoben wurde, waren beeindruckend. 
Ein nettes Café rundete den Tripp mit Apfelkuchen und Café Latte ab. 
80 km zurück und schnell noch was einkaufen und wir waren wieder an der Burg. 

Tag 4, 03.08.

Den für morgen angesagten Sturm haben wir heute noch mal unsere kalte Schulter gezeigt. Bevor wir für 1-2 Tage mit Tee und Kartenspiel in die Unterkunft verbannt werden, wollten wir heute den Harry Potter Express ausspähen. 
Zur Fähre nach Corran und dann über die Halbinsel zum Glennfinnian. So der Plan. Der hält bekanntlich nur bis zum ersten Feindkontakt. So auch hier. 
An der Fähre angekommen, steigt ein orangegekleideter Mann aus dem einzigen Auto aus, dass dort steht. 
Er erzählt uns, dass der Fährmann uns nicht übersetzt, weil das Gefährt kaputt ist. Das Ersatzteil soll aus Deutschland kommen. So lang wollten wir echt nicht warten. 
Also über Fort William zu Glenfinnian. 40 km später rollten wir auf den Parkplatz. Genug Zeit um Bilder zu machen und dann den Hügel an der Brücke zu erklimmen. Mit uns waren dort gefühlt Hunderte von anderen Seeleuten rauf geklettert. 
Der Zug kam pünktlich und mit Dampf. Lohnt sich, das zu machen. 

Um nicht ein viertes Mal die gleiche Strecke zurück zu fahren, wurde eine Alternative Strecke durchs Glen Coe aus den Navi gezogen. Es geht auf ein Hochplateau und allerlei Ohhhs und Ahhs hallten durchs Sena.  30 km beste Aussicht auf die grünen Berge und Täler. Kaum hielten wir auf einem Parkplatz war auch ein Bus Pakistanies aufgetaucht. Dauert nicht lang so ein pakistanischer Fotostop. 

Wir wollten auch weiter. Heute haben wir alles richtig gemacht. Schon wieder. Lasagne und lecker Bier rundete den Abend ab. 

Tag 5, 4.8.

Die Schafe scheinen nicht echt zu sein, zumindest bewegen sie sich heute nicht auf der Weide unter unserem Fenster. Würde ich auch nicht bei dem Wetter. Die Schotten haben nun den deutschenSommer25 importiert. The Weatherforecast schreibt, dass das Sturm ist. Es regnet die nächsten 10 Stunden. Vielleicht länger. Also heute wird nicht am Gashahn gedreht. 
Nachtrag. Die Schafe haben nun hier keine Locken mehr, schreibt der Wetterdienst doch was von Wind bis zu 170 km/h. Es war für die Jahreszeit ein ungewöhnlich starker Sturm. Wir haben unsere Tee-  und Kaffeevorräte ein wenig dezimiert, gezockt oder auf Displays rumgetippt. 

Tag 6, 5.8.

Der Sturm ist rum, es ziehen Reste durch. Kein Wetter zum Mopedfahren. Also Sightseeing. Wir wollen nach Oban und uns dem Treiben dort hingeben. 
Hin mit der Bahn, zurück dann vermutlich mit dem Taxi. Drum hab ich zur Vorbreitung mit 2 Taxiunternehmen Kontakt aufgenommen. Fa 1 hat weder das angepriesene Grossraumtaxi, geschweige mehr als 2 normale, die sie aus Oban nicht raus lassen wollen. So zumindest die Dame am Telefon. Firma 2 geht erst gar nicht ans Telefon, ruft dann doch flux zurück und ich deale mit ihr die Möglichkeit aus uns Nachmittags zur Herberge zurück zu bringen. 
10 Min später hatte sich das schon wieder erledigt, nannten wir doch eine Gruppenkarte mit Rückfahrt unser Eignen. Auch wussten wir, dass die ScotRailroad uns ab 18:10 zurück nach Taynulit bringen würde. 
Eintreffen in Oban, erste Andenkenläden wurden aufgesucht, die ersten Essensmöglichkeiten ausgespäht und alles um den Hafen herum belaufen. 

Der Hunger kam der besten Fish&Chips Bude gerade recht und Frittiertes wurde von einem Teil des Teams inhaliert. 3 von uns wollten am Hafen eine Portion Schalentier bzw. Jakobsmuscheln mit einem Hauch Knoblauch verputzen. Haben sie auch, während 4 sich auf einer Bank in der Nähe niederließen. Für eine der Möven ein lohnendes Ziel. Treffsicher war sie auch. Das der Schiet Glück bringen soll, hat uns auch nicht geholfen. 

Satt waren wir, ein paar Andenken verschwanden in den Taschen und wir letztlich in der Bahn zurück. Toll war’s. 

Tag 7, 06.08.

Heute wollten wir sehen wo sich Bond, James Bond auch rumgetrieben hatte. In dem Film Skyfall gibt es eine Szene, in der Bond mit seiner Chefin M im Tal von Glen Coe steht und in das Tal schaut. Die genaue Position kannten wir. Von der Homebase sind wir in Richtung Glen Coe gefahren, nach ca 10 km erst mal das Kilchum Castle ansteuern, eine Ruine, die sogar die Drohne auf den Plan rief. 

20 km weiter schlugen wir uns in die Büsche, eine Single Track Road für 18 km entlang eines schönen Flusses, in dem nur Forellenangler fehlten. An der Bridge of Orchy waren wir wieder auf der normalen Straße, um sogleich das Hotel an der Brücke anzusteuern. Zahlreiche Bilder wurden gemacht und auch Aufkleber hinterlassen. Einige Heißgetränke und lecker Kuchen später ging es auch weiter in das Tal hinein. 

Die Einfahrt auf die Single Track Road zum James Bond Punkt kann man nicht verpassen, haben wir auch nicht. Allerlei Touristen hatten die gleiche Idee und wir kamen in den Genuss einiger Ausweichbuchten. An dem JB Punkt sind wir vorbei gefahren und tief in das Tal vorgedrungen. Kurze Pause. Wer rein fährt muss wieder raus. Das war eine besondere Runde und wir waren kaputt aber voller Eindrücke wieder an der Heimatbasis. 

Wir wollten auch früh zurück sein, weil in der Townhall Musikabend war. Junge Leute die tolle Musik spielten. Womit wir Festländer nicht gerechnet hatten, war die Tanzeinlagen von allen anderen Anwesenden. Die Band fing zum Teil erst an zu spielen wenn genug Leute auf der Tanzfläche waren. Wir litten unter zahlreichen Knieschmerzen ( machte ich plötzlich unter uns breit) und schauten der Action im Saal zu. In der Bandpause suchten wir den örtlichen Pub auf ein Absackerbier auf, schließlich waren wir heute im Auftrag der Majestät unterwegs. 

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Tag 7, 07.08.

Trotz nasser Vorhersage sollte heute das EileanDonan Castle angesteuert werden. Nass war’s auch, 10km nach Anfahrt zogen wir die Regenpelle aus dem Koffer. 
Das Castle steuerten wir wieder über Fort William an. Immerhin 60 km weit weg. Erste Pause beim Café Kerl. „ Ich habe was zu Hause vergessen“. Ohne DAS ging’s nicht weiter sondern zurück.  Alle zusammen, wir lassen niemanden zurück bzw. allein fahren. Das Wetter und Licht in den Bergen war klasse. Das war ein kurzer aber trotzdem schöner Tag in traumhafter Kulisse. 

Tag 8, 08.08.

Immer nur nach Norden ist auf Dauer langweilig. Drum zog es und nach Süden und Tarbert wurde als heutiges Ziel ausgewählt. Es war bewölkt und ab und zu sonnig. Die Tour startete nach Osten bis zum Kilchurn Castle. 2 Mann blieben als Bewachung bei den Mopeds zurück. Gute Gelegenheit die Drohne raus zu holen. Ab 50 m meckerte sie über den Wind. Egal, zum Castle sollte sie trotzdem. 
Die Fußtruppe kam bald wieder am Parkplatz an, es ging weiter 
Tarbert liegt auf halber Strecke zum Mull of Kintyre. Erst am Inveraray Castle vorbei, Abbieger am Lochgilphead und wir rollten in Tarbert ein. 
Kaffee ziehen war angesagt. Mehr hatte der geneigte Imbissbudenbetreiber auch nicht zu bieten. Seine Küche war kalt heute. Uns war’s egal. Kurzer Spaziergang durch den Ort und es ging zurück nach Norden. Eine total andere Streckenführung, bracht uns auf eine Single Track Road inkl. Viehgatter, die Elke professionell öffnete. Berg und Talbahn vom feinsten und das über 18 km lang. Das war Weltklasse. Grinsend kamen wir in Oban an um Vorräte auf zu füllen und um Fahrkarten nach Mull zu kaufen, die aber erst am  Dienstag angesteuert wird. 

Tag 9, 09.09.

Heute soll es historisch werden. William Wallace und Rob Roy McGregor standen auf dem Plan. Das Wetter war wieder schottisch heute. Also Regensachen gleich an. Das Straßennetz ist hier oben nicht so üppig, es ging wieder am Kilchurn Castle vorbei und diesmal durften wir auch die Strecke fahren, die bei der Anfahrt gesperrt war - und uns 100 km Umweg gekostet hatte. 

Eigentlich ist es egal wo man fährt, Hauptsache man darf hier fahren. Kurz vorm ersten Ziel zog wieder was schwergewichtiges graues auf uns zu. Kommen wir nach Mordor? 
Rechtzeitig retteten wir uns in ein sehr nettes Kaffee am Wegesrand. Die Chefin der Herberge machte uns gleich 2 Tische frei und ich orderte den weltbesten Café-Latte aller Zeiten. Abgerundet mit einem Stück Selbstgebackenem. Das Café hat auch ein sehr nettes Toi und vollkommener Haiausstattung. Come in and find out. 

Der Regen verzog sich und wir waren 5 km weiter am kleinen Friedhof auf dem Rob Roy, der so eine Art Robin Hood Schottlands gewesen sein soll. Seit 1734 liegt er nun dort, neben ihm seine Frau und 2 seiner Söhne. Hier haben sich dann alle für die Weiterfahrt nach Stirling entschieden. Erstes Ziel war das William Wallace Monument, das sehr beeindruckend über dem Schlachtfeld von Bannockburn thront. In der Flussniederung wurden den Engländern seinerzeit von den zahlenmäßig völlig unterlegenen Schotten eine Niederlage beigebracht, die die Schotten heute noch feiern. 
Unterhalb des Turms ist ein großer Parkplatz, Besucherzentrum (wichtig: Restrooms) und ein kostenloser Shuttlebus zum Turm. Der Weg zu Fuß dauert ca 15 Min. Mit dem Bus 3 Min. 
Um das sehr (!) enge Treppenhaus am Turm zu entern, wird die Urlaubskasse um 12£ erleichtert. Man sieht das Schwert von Braveheart, allerlei Dokumente und eine grandiose Aussicht. 

Wenn wir schon mal in Stirling sind, fahren wir auch zum Schloss. Kurze Frage an den Parkplatzwächter, ob wir armen Motorradfahrer was bezahlen müssten. 1£ schallt es aus dem Häusl. Wir wollten nur mal schauen, aber nicht rein. Also mit U-Turn wieder runter vom Felsen und Richtung Taynuilt ( Homebase), nicht ohne auf dem Weg noch ein paar Highlandrinder auf den Telefonspeicher zu bannen. 

Tag 10, 10.08.

Heute wollten wir eines DER Ziele ansteuern, die man auf Postkarten oder Videos immer mal wieder sieht. Das Gemäuer wurde durch den Film Highlander bekannt. Der Weg ist nicht nur das Ziel sondern auch lohnenswert. Die ersten 70 km kannten wir schon ausreichend, gingen sie doch wieder nach Fort William. 
Straße trocken, Biker glücklich. In FW ging’s diesmal gerade aus, an der Spean Bridge und dem Ben Nevis vorbei. 
Erster Stop war das Comando Memorial, der Gedenkstätte für Spezialkräfte des WW II. 

Die Landschaft änderte sich nach dem Caledonian Kanal recht schnell und wir ließen uns Zeit, um genug fürs Auge zu bekommen. Kein Regen, aber grau und der Wind pfiff über den Bergrücken. Es ging höher rauf und wir konnten uns über die Strecke gar nicht beruhigen, genau deswegen sind wir hier her gefahren. 
Die nächste Tanke wurde angefahren, es wurde aber nur ein Kaffee und eine kleinere Knabberei gezogen. 

Am Loch Duich der nächste Stop. Wir schauten uns den eindrucksvollen Friedhof an. Klingt komisch, lohnt sich. 
Noch 10 km bis zum heutigen Ziel, dem Eilean Donan Castle. Allerlei Bilder von Mann und Gerät, Mann nebst Frau und Gerät, Mann und Frau immer mit Castle im Hintergrund wurden gemacht. Ein toll ausstaffierter Bagpiper gab sein bestes und wurde mit Applaus und Kleingeld entlohnt. Meine Weltbeste Sozia hat ihn dann auch in ein nettes Gespräch verwickelt. Seit gestern klebt dort auch ein Kradmelder24 Bäbber. Mal sehen wers findet. 

Ein Blick auf die Uhr trieb und an und zurück. Die 180km sollten auch erst mal gefahren werden, zumal es ab 19:00 regnen sollte. Bis Fort William haben wir es trocken geschafft, dann musste die Pelle wieder raus gezogen werden. Je später der Abend umso weniger Autos auf der Straße. Um 19:30 waren wir nass aber glücklich in der Unterkunft. 

Tag 11, 11.08.

Mull war noch auf der Liste, zumal Jacky und ich unsere Unvollendete von 2020 noch fertig machen wollten, hatten die Freundlichen von der Strassenmeisterei uns doch die Durchfahrt auf die Senicroad damals verwehrt. Um ganz sicher zu sein, liefen wir am Fährhafen beim freundlichen Mitarbeiter der Reederei auf und erklärten ihm, was wir vor hatten. 
Fähre nach Mull und zurück. Moped und 8 Teilnehmer. 
Bei bestem Wetter bitte. Für heute soll das Wetter gut sein, Fähre hin von Oban geht auch, zurück nö. Er hat uns dann eine Alternative rausgesucht, die allerdings unsere Rückfahrt um 2Stunden verlängern würde. 😩😱. Egal, machen wir trotzdem. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass die Fähre Argdour- Corran wieder fährt. Das hat unsere Rückfahrt wiederum 60-70Min verkürzt. 
Fröhlich und um 136€ ärmer zogen wir ab. Der Dienstag war also da, um 07:20 standen wir an der Rampe. Viel zu früh, so konnten wir der Fähre beim Anlegen zuschauen.Irgendwann konnten wir rein in den Truppentransporter. Reisebusse mit deutschen Touristen, Pickups mit Anhänger und eben 4 Mopeds aus good old Germany. Die See war flach, nur der Fahrtwind zerzauste die Restbehaarung einiger älterer Mitfahrer. 
Anlegen und Kahn verlassen. Links rum und links fahren. Nächster Stop in Fionnphort in 54 km. Als wir an den Abzweiger auf die Sienc Road ( rechts rum) kamen, sahen wir bereits, dass wir es schon wieder nicht schaffen sollten, Mull zu umrunden. „This is a Joke“. Nö, war keiner.
Jetzt erst mal weiter. Alles auf Single Tracks. Der ein oder andere Entgegenkommer trieb mir die Haare langsam durch das Helmpolster. 
An der Stelle ein Tip. Hängt euch an ein anderes Fahrzeug dran, der bremst ohnehin, falls was entgegen kommt und man kann sich sofort in die nächste Ausweichbucht retten. Wir kamen am westlichsten Punkt der Insel an, der befahrbar ist. Pause, Kaffee, Bilder. Dann ca 30 km zurück zum angeblich gesperrten Abzweiger. 2 englische Mopedfahrer machten uns das Vorauskommando. Wir wollten in die Gesperrte mal reinschnuppern. Da kommt uns auch gleich ein SUV entgegen. Erh ältu nd fragt,ob wir schon wüssten…jepp…10Meilen könnten wir fahren, die Aussicht da ist aber schon SEHR genial. Recht hatte er. Gesperrte Straßen haben den Vorteil, dass kaum etwas entgegen kommt. 

Es kam was kommen musste. Die Felswände wurden steiler und die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Felsen die Straße verstopfen, lag vor uns. Vor den ersten Brocken,  hatten die Behörde eine massive Kunststoffwand quer in den Weg gestellt. Zu Fuss konnte es weiter gehen, 2 Radfahrer ließen unsere Motivation doch einen Versuch zu starten, in Rauch auf gehen. 

Fotosession in einer unfassbaren Landschaft ließen die Speicher in den Mobilgerät glühen. Es ging also zurück, auf nach Tobermory, wo wir ein nettes Restaurant von der letzten Tour kannten. War noch da und auch noch lecker. Es wurde langsam eng um Fähre Nr2 zu erreichen. Das Navi spuckt eine Ankunftszeit von 17:12 aus. 17:10 legt sie ab, was sofort 1 Stunde Wartezeit bedeutet. Daran änderten auch V0 von über 100km/h auf der Geraden nichts. Wir sahen die Fähre mit geklappter Rampe ablegen.
Dann wieder ein schottischer Moment. Der Fährmann legt wieder an und lässt die Rampe für uns wieder runter. Unglaublich. Gefühlt haben wir uns bei jedem Besatzungsmitglied bedankt. 20 Min später,Anlegemanöver in Lochaline. Die nächsten 45 Min führte uns in tolles Licht durch eine wieder tolle Landschaft. 
Die Sonne ging langsam unter und wir fühlten uns so richtig wohl auf diesen einsamen Straßen. 
Irgendwann kam die Fähre bei Corran in Sicht. 5,50£ später wurden wir schon übergesetzt und fuhren ein letztes Mal in Richtung Oban. Die BMW wurde noch mal voll gemacht und war bereit für den Weg zurück nach Newcastle. 

Der Urlaub war nach 2 Wochen rum. Midges haben uns kaum geärgert, das Wetter war schottisch aber nicht kalt. Schnell war’s rum und schön war’s. Schottland wird uns wieder sehen. Das steht fest, wie das Eilean Donan Castle auf dem Felsen. 

Tapadh leibh Alba, bidh sinn air ais


Tag 13, 13.08.

Nachtrag. Das Wetter wurde sommerlich. Drum waren wir am 12.08. noch mal in Oban. Am 13.08. sollte es zunächst nach Newcastle zurück gehen. Die Fähre wollte den Hafen um 17:15 verlassen. Der Weg ging über Stirling- Edinburgh - Jedburgh - Newcastle zurück. Diesmal ohne Stau oder andere Verzögerungen.

Auch der Weg durch Newcastle war ohne Probleme, eine kleine Baustelle hielt uns für ein paar Min auf. Am Hafen waren wir recht schnell durch.

 

Hoffe & die Kurze sollten als Erste ins Schiff...und weg waren sie, auf dem Weg in Deck 4. Wir durften ein paar Min später. Alles ging reibungslos und schnell. Ich konnte einem Biker aus Rendsburg vor mir noch mit den Gurten helfen, seine Desert X zu verzurren. An der Stelle viele Grüße an euch 2. Wir stehen also auf Deck 5.

Kabine auf Deck 8 finden und erst mal unter den Strahl. Wir treffen uns in der Skybar ganz hinten, oben. Durch das top Wetter war jeder Platz war besetzt.   Es ließ sich schon erahnen, dass die Trip nach Holland SEHR ruhig werden würde. Hier noch ein paar Bilder von der Überfahrt und der Ankunft. Kibbleling zum Frühstück könnte eine Tradition werden. Wir verabschiedeten uns und haben uns in verschiedene Richtung auf den Weg nach Hause gemacht. Für uns 450km, 3800 km insgesamt. Zu guter Letzt merke ich, dass das Hinterrad ein wenig Luft verliert. Der Übeltäter wurde aber erst zu Hause entdeckt.